13. Juni 2025 21:15
Ausgehend von der Hl. Nikolaus Kirche zieht die Musikkapelle "Musega de Poza" über die für den Verkehr gesperrte Hauptstraße bis zum Veranstaltungspavillon, wo sie eine Auswahl der schönsten traditionellen und modernen Stücke aus ihrem Repertoire zum Besten gibt
Val di Fassa, 1933. Musik war kein Luxus. Sie war ein Bedürfnis. Ein Band. Ein Akt des Stolzes. Acht junge Männer aus Pozza, ohne Uniformen und ohne neue Instrumente, beschlossen, dass es an der Zeit war, ihrem Dorf eine Stimme zu geben. Sie trennten sich von der Musikkapelle von Vigo und gründeten ihre eigene Musikgruppe: die "Musega de Poza". Dann kam er. Ein junger Mann mit Augen voller Noten: Paolo Cincelli. Er schrieb die Partituren von Hand, fertigte die Rohrblätter aus Skistöcken an und wartete auf die Kompositionen per Post. Er tat all dies aus einem einzigen Grund: weil er daran glaubte. Und diese Musik, die aus Mühe, Spiel und Herzblut entstand, wurde zur Stimme einer Gemeinschaft. Von Prozessionen bis zu Dorffesten. Dann die ersten Ausflüge, der erste Applaus in der Ferne. Aber der tiefste Atemzug... ist immer hier geblieben. Wie im Jahr 2003. Und auch im Jahr 2023. Neunzig Jahre später erklomm die Musikkapelle mit ihren Instrumenten auf den Schultern die Vaiolet-Turme. Um auf 2800 Metern Höhe zu spielen, dort, wo der Himmel zuzuhören scheint. Um von diesem Unterfangen zu erzählen, entstand eine Musik. Geschrieben von Marco Somadossi, zwischen Fels und Atemlosigkeit, Traum und Ausdauer. Sie heißt "Crepe de Lum". Und es gibt auch einen Kurzfilm dazu, der auf dem Trento Film Festival vorgestellt wurde. Eine wahre Geschichte. Von Wurzeln, von Leidenschaft. Von Menschen, die nicht nur spielen, um gehört zu werden, sondern um sich gemeinsam zu fühlen. Heute zählt die Musega de Poza unter der Leitung von Maestro Giancarlo Dorich fast siebzig Mitglieder, darunter Musiker, Fahnenträger und Verpfleger. Die aktuelle Uniform lehnt sich an die ladinische Tradition und die früher getragenen Kleidungsstücke an: ein Zeugnis dafür, dass die Kultur des Tals noch lebendig ist. Und ein Grund zum Stolz.
Bei schlechtem Wetter findet nur das Konzert im Veranstaltungspavillon statt.